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SciComm Award for dialogues about the chances of genome editing

Svenja Augustin, co-organiser of the EU-wide “Give Genes a Chance” movement receives the SciComm-Award 2024. Photo: private

PhD student Svenja Augustin from the Cluster of Excellence in Plant Sciences (CEPLAS) at Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Germany, will be awarded with the Prize for Science Communication (in short: SciComm-Award) of our Plant Physiology and Molecular Biology Section (SPPMB) within the German Society for Plant Sciences (DBG) this year. The biologist communicates complex scientific findings about genes, former and modern genome editing techniques in dialogue settings. “We are amazed, how much Augustin cares to address the needs and concerns of her audiences and to pick up and answer their questions”, Professor Dr. Stefan Rensing, SPPMB’s speaker, says. Augustin, who does basic research on plant stem cells in Arabidopsis, profits from her former experiences in unions. With her communication style and expertise she has not only reached politicians from her federal state but also in Berlin and Brussels. In the give genes a chance movement, which she launched together with Sci-Comm awardee David Spencer in 2021, she collected several hundred signatures from researchers who are all in favour of science-based regulation of genome-edited crops.

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In ihrer Dissertation erforscht Augustin pflanzliche Stammzellen der Pflanze Arabidopsis, mit dem Mikroskop und gentechnischen veränderten Pflanzen. Um Ihre Expertise einbringen zu können, fragt Augustin zunächst die Bedenken und Vorkenntnisse ihrer Dialogpartner ab, bevor sie publikumsgerecht über Gene und Gentechnik in Pflanzen informiert, etwa über neue genomische Techniken (NGT). Augustins Anliegen ist es, „gesichertes Wissen zu teilen und somit Menschen zu befähigen, faktenbasierte und informierte Entscheidungen zu treffen“, für evidenzbasierte Lösungen. „Denn die Kenntnisse aus der Wissenschaft können helfen den gesellschaftlichen Diskurs und den politischen Entscheidungsprozess zu informieren. Mit dem Ziel zu funktionalen Lösungsansätzen für gesellschaftliche Herausforderungen zu kommen“, erklärt Augustin, die dieses Vorgehen aus ihrem früheren politischen Engagement in Gewerkschaften kennt.

Viele Menschen hätten fälschlicherweise die Sorge, dass Grüne Gentechniken nur Großkonzernen dienen würden. Dabei müsse man die Patentierbarkeit – wenn sie bei den neuen Techniken überhaupt möglich sein sollten – von den Züchtungsverfahren trennen. Sinnvoller ist es, die Eigenschaften einer Pflanze zu bewerten und nicht die Methode, durch die sie entstand. Mit den neuen gentechnischen Verfahren, wie etwa der Genschere CRISPR-Cas, können schneller und präziser Modifikationen in Pflanzen erzeugt werden, die wünschenswerte Eigenschaften haben können. „In vielen Fällen können diese nicht von solchen Änderungen unterschieden werden, die auch in der freien Natur oder durch klassische Züchtung entstehen können“, erklärt Augustin. Mit ihrer Bereitschaft, Wissen zu teilen, und ihrem Engagement etwa beim Öko-Progressiven Netzwerk, einem Verein für Nachhaltigkeit ohne "früher war alles besser", wurde sie inzwischen zur gefragten Expertin bei Politikerinnen und Politikern verschiedener Parteien und wurde auch zu einer Anhörung in den Bundestag geladen. In Berlin rief Augustin dazu auf, sich für die Nutzung der Genomeditierung einzusetzen und mahnte, dass es auch nachteilig sein könnte, wenn die neuen Techniken nicht eingesetzt werden, etwa um die Ernährungssicherung zu gewährleisten oder um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Zum „Politikfrühstück Biotechnologie“ hatte der Tagesspiegel im September 2022 die Politik und Augustin aufs Podium in Berlin geladen (siehe Aufzeichnung bei YouTube). Die parteilose Biologin hat erstmals 2020 öffentlich über Grüne Gentechnik gesprochen. Im TV-Magazin Panorama beantwortete sie zwei Jahre später die Frage „Angst vor Gentechnik: berechtigt oder Hysterie?“ (siehe Skript) und trat in der Sendung Galileo beim TV-Sender Pro7 auf.

Mit der von ihr und David Spencer (WissKomm-Preisträger des Jahres 2022) initiierten #GiveGenesAChance-Kampagne hat Augustin in den letzten Monaten auch Verantwortliche in Brüssel angesprochen. In dieser 2021 gestarteten Bewegung sammelten sie mehrere hundert Unterschriften von Forschenden, die sich alle für eine wissenschaftsbasierte Regulierung von genomeditierten Nutzpflanzen einsetzen. Augustin teilt ihr Wissen auch in online-Dialog-Formaten und wünscht sich noch mehr Gelegenheiten für Nachwuchswissenschaftler*innen Wissenschaftskommunikation zu betreiben und sich damit in gesellschaftliche Debatten einzubringen.

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