Dr. Tegan Armarego-Marriott und Joram Schwartzmann erhalten den diesjährigen WissKomm-Preis für ihre webbasierte Plattform Plants and Pipettes (Pflanzen und Pipetten), wo sie über Forschungsergebnisse der molekularen Pflanzenwissenschaften bloggen und podcasten. Sie „beleuchten wissenschaftliche Publikationen, die sie interessant finden und die nicht direkt aus ihrem engen wissenschaftlichen Forschungsfach stammen“, wie Schwartzmann erklärt. Ihre Artikel im Blog heißen etwa „Meine Bienen bringen all den Honig zu den Pflanzen“ oder „der Algenexperte, der half den Code im zweiten Weltkrieg zu knacken“. Die Wissenschaftler*innen unserer Sektion möchten mit dem Preis für Wissenschaftskommunikation (kurz: WissKomm) ihr Talent würdigen, komplizierte Fakten in klaren Sätzen auszudrücken ohne sie allzu sehr zu simplifizieren. In einer ihrer jüngsten Podcast-Folgen „Party of Pokers“ erklären sie beispielsweise Orchideen im Untergrund, Mikroplastik in Phytotelmas sowie Bioaerosole über dem Amazonas und unterlegen dies – wie in allen ihren Podcasts – mit akustischer Untermalung.
Armarego-Marriott und Schwartzmann lernten sich während ihres Arbeit am Max-Planck-Institut für molekulare Pflanzenphysiologie in Potsdam kennen. Als Doktorand*innen schufen sie die Plants and Pipettes Plattform, weil sie über ihre eigene Forschung und das „Tagesgeschäft“ hinausblicken und ihre Kreativität beim Bloggen, Konzipieren, Zeichnen und Podcasten trainieren wollten. Sie hoffen, dass Plants and Pipettes dazu beiträgt, Menschen für Pflanzenwissenschaften und die Rolle der Pflanzen als „absolute Basis für unser weiteres Überleben“ zu interessieren. Darüber hinaus sprechen sie auch andere Themen an, wie etwa auf Voreingenommenheit oder Wertevielfalt zu achten.
Armarego-Marriott studierte Naturschutzbiologie und Biochemie bevor sie nach Potsdam kam, und ist nun Redakteurin in einem großen Wissenschaftsverlag. Schwartzmann forschte ebenfalls in Potsdam, wurde Vater zweier Kinder, arbeitete bei der BMBF-geförderten Geschäftsstelle für Wissenschaftskommunikation PLANT 2030 und macht nun Öffentlichkeitsarbeit für den Prototype Fund, einer BMBF-finanzierten Organisation zur Förderung von Open-Source-Softwareentwicklung. Im Jahr 2019 erhielt er einen Preis im Online-Wettbewerb Fast Forward Science für ein Video, in dem er das Potential der Genomeditierung mit CRISPR-Cas9-Technologie veranschaulichte.
Beide erhielten den inzwischen zum dritten Mal verliehenen Preis für exzellente Wissenschaftskommunikation am 8. Februar 2023 während der Molekularbiologie der Pflanzen Konferenz (MBP2023) unserer Sektion Pflanzenphysiologie und Molekularbiologie (SPPMB) in der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG).
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